Die Gemeinde Ebergassing liegt am Rande des Wiener Beckens und besteht aus den zwei Katastralgemeinden Ebergassing und Wienerherberg. Das gesamte Gemeindegebiet hat eine Fläche von 16,26 km² und hat derzeit 3974 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2020).
Die erste Erwähnung des Ortsnamens war bereits im Jahre 1120. Ein Gebäude mit Bedeutung und Geschichte ist das Schloss, das bereits im Mittelalter, ca. 1180, seinen Ursprung hatte. Im Jahre 1437 wurde es als Doppelburg ausgebaut und in der Renaissancezeit zu einem Wasserschloss umgebaut. Prunkstück ist der dreigeschossige Arkadenhof, der durch sein Bogenmotiv eine Sehenswürdigkeit darstellt. Im Jahre 1640 gelangte Schloss Ebergassing in den Besitz von Hartmann von Liechtenstein und blieb bis zum Jahre 1788 in seinem Eigentum. Die Besitzrechte wechselten zu Johann Edler von Trattner und ab 1825 an Franz Freiherr von Schloissnigg, wo auch die letzten Besitzer, die Familie Marenzi, hervorgegangen sind. Jetzt ist das Schloss in Privatbesitz und wurde für Wohnzwecke adaptiert.
Ausschlaggebend der Frühansiedlung von Industrie war der Fischafluß, der durch geringe Wasserstands- und Temperaturschwankungen die besten Bedingungen dafür schaffte. Dadurch war es in der Zeit Maria Theresias (Mitte 18. Jahrhundert) möglich, ein Stuckbohrwerk bzw. Kanonenbohrerei für Artillerie in Ebergassing zu errichten. In beiden Katastralgemeinden entstanden Papierfabriken, die durch Herstellung von Endlospapier Weltbedeutung erlangten. Stolz konnte man auch auf die Herstellung des ersten Banknotenpapiers für die österreichische Nationalbank sein.
Durch den Zuzug von Industriearbeitern entwickelten sich auch sehr früh die Wurzeln des sozialen Wohnbaus. Die sogenannte "Ebergassinger Kolonie" war eine der ersten Arbeiterwohnsiedlungen in Ostösterreich. Die Fortsetzung dieser Tradition kann man bis heute auf dem Gebiet des Wohnbaus in der Gemeinde beobachten.
1954 wurde die Gemeinde Ebergassing wieder selbstständig und besonders in den 90er Jahren war ein sehr starker Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Heute bietet Ebergassing über 700 Arbeitsplätze und hat durch ein großes Angebot an Freizeiteinrichtungen (Erlebnisbad) eine hohe Wohn- und Lebensqualität bekommen.