Geschichte und Wissenswertes - Wienerherberg

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Ungefähr um 1180 wird der Name Wienerherberg, mit Wolfger de Wienerherberg, erstmals in einer Urkunde des Stiftes Klosterneuburg genannt.

Wienerherberg, am Fuße der Rauchenwarther Platte und am Ufer des Fischaflusses gelegen, dürfte zunächst militärische Bedeutung gehabt haben. Das lässt sich aus der Namensgebung schließen - siehe auch Kirchenpatron! Das Wort Herberge leitet sich vom althochdeutschen Wort "Heriberge" ab und wird  als "Heer" und "bergen" gedeutet.

Die ursprünglich slawische Bevölkerung wird während der Türkenkriege stark dezimiert. Die Menschen, die anschließend durch die bajuwarisch-sächsische Siedlungswelle nach Wienerherberg kommen, prägen nun den bäuerlichen Charakter des Dorfes. Diese "Sachsenhöfe" verschwinden in den letzten Jahren allerdings langsam aus dem Ortsbild.

Aus dieser Zeit stammt auch der ältere Teil der Pfarrkirche, die dem Hl. Georg geweiht ist. In einer der Pfarrkirche angeschlossenen Gruft ist Johann Edler von Trattner, ein Druckereibesitzer aus der Zeit Maria Theresias, begraben. Er spendet den Hochaltar mit dem Bild des Hl Georgs, gemalt vom berühmten Barockmalers Anton Maulbertsch. Schon im Mittelalter werden entlang der Fischa viele Mühlen errichtet.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts betreibt Georg Volk - und nach ihm seine Söhne Franz und Carl - anfänglich drei Mühlen im Ortsgebiet. Aus einer dieser Mühle entwickelt sich im 19. Jahrhundert eine Papierfabrik der "Neusiedler KG".

Diese Fabriken entlang der Fischa benötigen in steigendem Masse
Arbeitskräfte. So kommen damals viele Menschen aus den ehemaligen Kronländern, vor allem aus Böhmen und Mähren, um in diesen Fabriken arbeit zu finden und sich in weiterer Folge auch in Wienerherberg anzusiedeln. Durch die Ereignisse des letzten Krieges wird die Papierfabrik an der Fischa zerstört. Nur das Kleinkraftwerk, jetzt im Besitz der Familie Polsterer, überlebt.

1954 wird Wienerherberg aus dem Gemeindegebiet von Wien nach NÖ augegliedert.

1975 kommt die Gemeindezusammenlegung von Wienerherberg mit Ebergassing zustande. Zu dieser Zeit wird unter anderem durch die Errichtung einer Einfamilienhaussiedlung auf der ehemaligen Hutweide die Umwandlung vom bäuerlich geprägten Dorf zu einem Ort mit neuzeitlichem Siedlungscharakter eingeleitet. Im Zuge dessen kann Wienerherberg seine Bevölkerungszahl vergrößern.

Heute können wir im Ortsgebiet von Wienerherberg von einer neuen Siedlungswelle sprechen.